Und wenns de sakrisch interessiert, wanns wieda gspuit und musiziert wird, dann schau do!
Die "Deggendorfer Rauchnacht" bringt ein altes Brauchtum in Erinnerung.

Die Rauhnächte galten im Volksglauben unserer Ahnen seit Jahrhunderten als Freinächte der Unholde, die in der Nikolausnacht (6.Dez.), am Martini (10.Nov.), in der Luzinacht (13.Dez.), am Blutigen Thomas (21.Dez.), in der Heiligen Nacht (24.Dez.), an Silvester (31.Dez.), an Dreikönig (6.Jan.) und in der Walpurgisnacht (30.Apr.) mit ihren furchterregenden Umtrieben die Menschen in Angst und Schrecken versetzten.

Erst das Eingreifen der menschenfreundlichen Hexen und der Rauhwuggel (Perchten), verschaffte Ruhe und Erlösung.

In der Deggendorfer Rauhnachtsveranstaltung erzählt ein Hirte am Lagerfeuer von den Geschehnissen der Rauhnacht in alter Zeit, die pantomimisch nachgespielt werden: Die Wilde Jagd bricht ein mit Blitz und Donner, die Luzi droht mit Sichelwetzen, der Grünhütel (Teufel) narrt die Bauernmagd beim Butter ausrühren und wird mit Weihwasser versprengt, Gespenster erschrecken die Spinnerin, die Haberngeiß klappert, den Bauern drückt die Drud, der Blutiger Damerl (Thomas) bekehrt den Säufer, den Wilderer und den Grenzsteinverrücker, die Rauhnachtshexen umtanzen den Großknecht bis die Rauhwuggel mit Kuhschellenscheppern und Geißelknallen den Spuk beenden. Kirchenglockengeläute verkündet den Frieden. Die Veranstaltung wird von Volksmusikgruppen musikalisch umrahmt.

Die "Deggendorfer Rauhnachtshexen", die aus dieser Veranstaltung stammen, treten auch gesondert bei passenden Anlässen auf.

Autor der "Deggendorfer Rauchnacht": Franz Kuchler
Leitung und Regie: Andrea Gruber-Bauschke